Montag, 30. Mai 2011

Iran I, Orumiyeh und Zanjan

Orumiyeh
Der Grenzposten zwischen der kurdischen Autonomieregion im Irak und dem Iran liegt, zumindest zu dieser Zeit wunderschoen auf einem Gebirgspass. Meine Befuerchtungen einer strengen Grenzkontrolle auf iranischer Seite wurden nicht bestaetigt. Nachdem mein Visum abgestempelt war, wurde ich regelrecht durchgewunken. In knapp zehn Minuten hatte ich die iranische Seite der Grenze erreicht. Das einzige Problem war, dass mein Bus ueber eine Stunde laenger fuer die Grenzpassage brauchte.
In Orumiyeh offenbarte sich mein Mangel an Planung. Nach einer langen Busfahrt war ich davon ueberzeugt um 20 Uhr an meinem Zielort angekommen zu sein. Die lokale Zeit war allerdings 1,5 Stunden spaeter.
Nachdem ich in meinem Hotel eingecheckt hatte wollte ich noch schnell ein Internetcafe und eine iranische Simkarte fuer mein Handy auftreiben. Um halb elf lokaler Zeit waere ich noch in der Lage gewesen mir Obst auf dem Basar zu kaufen, die beiden geplanten Dinge waren allerdings nicht mehr zu realisieren. Am naechsten Morgen versuchte ich den Mangel vom Vorabend zu beheben. Das Problem bei diesem Vorhaben war allerdings das Freitags saemtliche Geschaefte geschlossen sind. Mir blieb nichts anderes uebrig als mit einer Reihe noch zu erledigender Dinge nach Zanjan zu fahren.

Zanjan
Ich erreichte Zanjan am Freitag abend. Da sich meine Kommunikationssituation (kein funktionierendes Handy, kein Internet) nicht verbessert hatte, entschied ich mich die Nacht in einem billigen Hotel zu verbringen und am naechsten Tag einen potentiellen couchsurfing Gastgeber zu kontaktieren.
Am Samstag morgen konnte ich endlich meine noch zu erledigen Liste abarbeiten. Ich besorgte mir eine Simkarte und suchte nach einem Internetcafe. Waehrend meiner Suche wurde ich von einem jungen Mann angesprochen, wo ich herkomme und ob ich Hilfe gebrauchen koenne. Noch bevor er mich zum naechsten Internetcafe geleitete, bot er mir an seine Stadt zu zeigen.
Nachdem ich meinen potentiellen couchsurfing Gastgeber meine iranische Telefonnummer geschickt hatte und ein paar andere Dinge erledigt hatte (facebook, google services einschl. Blogs sind im Iran blockiert), verbrachte ich den Nachmittag damit Zanjan mit dem jungen Mann und seinem Freund zu erkunden.
Am fruehen Abend fuhr ich zur Universitaet, an der mein couchsurfing Gastgeber Mohammad seinen Master absolviert. Ich wurde sehr herzlich empfangen, allen Freunden vorgestellt und in die Gruppe integriert. Im verlauf des Abends wurde ich zu traditionellen iranischen Essen in eine alte Karavanserei eingeladen. Das Essen war ausgezeichnet und der Ort sehr stimmungsvoll.
Waehrend meines Aufenthalts kinnte ich hinter die Fassade der per Gesetz sehr streng islamisch gepraegten Gesellschaft blicken. Die Menschen im Iran verlagern einen grossen Teil der verbotenen Dinge in den nicht oeffentlichen Bereich ihres Lebens. Mit dieser Notloesung sind allerdings die wenigsten Menschen zufrieden.

Die beiden zeigten mir die Stadt

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