Montag, 22. August 2011

Vietnam IX, Buon Ma Thout

Um sieben Uhr Morgens verliess ich Kam Duc mit dem Ziel die eigentlich geplante Tagesetappe um die fehlenden 120 Kilometer des Vortages zu erweitern. Die Strassen waren leider zwischenzeitlich nicht des Namens wuerdig. Wenigstens lief das Motorrad diesmal problemlos. Nach 390 Kilometern oder 9 Stunden war ich in Buon Ma Thout angekommen.
Dort checkte ich in ein guenstig, genau gegenueber eines grossen Supermarktes, gelegenes Hotel ein. Nach den Strapazen des Tages stellte ich gluecklich fest Satelittenfernsehen zu haben. Den Abend verbrachte ich in meinen Zimmer damit das Actionstarensemble von "The Expendables" zu anzuschauen. Da ich zum Essen auch nicht weit gehen musste und wollte, konnte ich keine weiteren Eindruck von Buon Ma Thout gewinnen.

Am Strassenrand

Vietnam VIII, Kham Duc

Ich startete am fruehen Morgen in Hoi An um sicherzustellen, dass ich die ueber 250 Kilometer lange Strecke nach Kontum zuruecklegen konnte. Doch an diesen Tag sollte ich nicht in Kontum ankommen. Stattdessen lernte ich die frustierenden Aspekte eines Minsk Besitzer daseins kennen.
Die ersten eineinhalb Stunden verliefen relativ problemlos, ich verpasste eine Abzweigung, kam aber wieder auf die Richtige Strasse. Nachdem ich mein Motorrad betankt hatte fuhr es nur fuer wenige Kilometer weiter, dann ging es aus. Meine Versuche es wieder zu starten scheiterten. Ich schob das Motorrad zur naechsten Werkstatt. Damit began meine Reperaturodysee.
Der erste Mechaniker versuchte sich fuer 45 Minuten am Motorrad, die Haelfte dieser Zeit musste ich den Kick-Start betaetigen. Als der erste Mechaniker erkannte, dass sein Minsk-spezifisches Wissen fuer die Reperatur nicht ausreicht rief er einen Kollegen hinzu. Der zweite Mechaniker kam auf einer alten Honda angefahren. Sein Schnurrbart vermittelte zusaetzliche Kompetenz. Er bestaetigte den Eindruck in dem er eine fehlende Dichtung durch ein zurecht geschnittenes Stueck Zigarettenverpackung ersetzte. Nach weiteren 40 Minuten erweckte er mein Motorrad wieder zum Leben. Wie konnte ich nur an der glorreichen Minsk zweifeln.
Ich fuhr mit der Hoffnung den unerwarteten Stop wieder heraus zu fahren. Doch nach acht Kilometern verstummte die Minsk erneut. Ich war frustriert. In der naechsten Werkstatt durfte Mechaniker drei sich an die Arbeit machen. Dieser versuchte sein bestes, lokalisierte das Problem aber an falscher Stelle. Sein Fazit war, dass er mit dem passenden Ersatzteil weitermachen koennte, dieses aber nicht in der Naehe zu beschaffen sei. Meine Laune verschlechterte sich erneut. Ich ueberlegte wie ich meine Reise fortsetzen sollte. Letzendlich entschied ich mich dazu eine weitere Meinung einzuholen.
Als ich mein Motorrad 50 Meter geschoben hatte, hielt ein Fuehrer fuer Motorradtouren an. Dieser konnte gezielt nach einen Mechaniker mit Minskkenntnissen fragen. Zehn Kilometer entfernt gab es einen. Ich wurde von einem Motorroller dorthin abgeschleppt. Eine halbe Stunde Arbeit kostete es Mechaniker Nummer Vier das Motorrad wieder zu starten. Nach wenigen Kilometern gab dieses aber wieder den Geist auf. Der zweite Versuch von Mechaniker vier war dann aber von Erfolg gekroent.
Mit fuenf Stunden Verspaetung fuhr ich weiter. An einer Kreuzung fuhr ich der Beschilderung fuer den Ho Chi Minh Highway nach. Die schoenste Stasse, die ich in Vietnam bisher gefahren bin, hatte den Nachteil, dass sie in den Norden und nicht in den Sueden fuehrte. Nach 30 Kilometern fahrt in die falsche Richtung merkte ich meinen Fehler und drehte um.
Mit meiner angesammelten Verspaetung hatte ich keine Chance mein Tagesziel Kontum zu erreichen. Stattdessen fuhr ich soweit in diese Richtung wie ich bis zur Daemmerung schaffen konnte. Ich endete in einem Hotel in der kleinen Stadt Kham Duc. Diesmal war ich definitiv abseits jeglicher Touristenpfade.



Kham Duc

Sonntag, 21. August 2011

Vietnam VII, Hoi An

Mein Aufenthalt in Hoi An ging ueber vier Tage. In diesem Zeitraum habe ich mich groesstenteils an vier Orten und in meinem Hotelzimmer aufgehalten.
Der erste Ort war die Sleepy Gekko Bar, ein weiterer Tip von Ben. Dort hatte ich meinen Fruehstuecksmojito als ich in Hoi An ankam und mir wurden meine Fragen nach Unterkunft, etc. beantwortet. Diese Bar, mit wunderbaren Blick auf den Markt von Hoi An und Gratis Rum zu jeder Bestellung, wurde ein fester Anlaufpunkt in den Abendstunden.
Der zweite Ort war Danang. Es klingt etwas Absurd eine andere Stadt als Ort zu nennen aber wenn man sein eigenes Motorrad hat, kann man zum Einkaufen in die 30 Kilometer entfernte Millionenstadt fahren. Ich fuhr zweimal nach Danang. Beim erstenmal kaufte ich mir eine neue Kamera. Im Elektronikfachgeschaeft wurde ich dabei von fuenf Mitarbeiterinnen bedient und ausgefragt. Meine zweite Fahrt nach Danang diente hauptsaechlich dem Zeitvertreib. Ich kaufte neben Sonnencreme nur unnoetigen Kram.
Der dritte Ort war An Bang Beach. An diesem Strandabschnitt verbrachte ich einige Stunden.
Der vierte Ort war beim Schneider. Hoi An ist bekannt fuer seine guenstige Bekleidung. Die lokalen Schneider fertigen so ziemlich alles gegen Bezahlung. Ich liess mir drei Anzuege anfertigen. Ein Mann, der wie ich sein Privatleben im Internet ausbreitet, sollte dabei etwas Eleganz verspruehen.
Neben diesen vier Orten war ich am ersten Abend mit Scott und einem weiteren Deutschen in einem der edleren Restaurants essen. Das Motto des Abends war wieviel lassen die Vietnamesen, den westlichen Touristen durchgehen. Wir konnten diese Frage nicht abschliessend beantworten, da unsere Hemmschwellen erreicht waren bevor irgendeine Reaktion zu erkennnen war. Ein sehr unterhaltsamer Abend, den man in aehnlicher Art und Weise in Deutschland nur schwer umsetzen koennte. Ich moechte dem Leser hiermit versichern, dass wir niemanden Schaden zugefuegt haben.
Nach vier Tagen in Hoi An brauchte ich wieder eine Pause von Haupttouristenstrom. Ich setzte mich auf mein Motorrad, mit reparierter Hinterradbremse, und machte mich auf den Weg in das zentrale Hochland Vietnams.

Blick aus der Sleepy Gecko Bar


An Bang Beach






Meine Minsk am Strand von Danang

Mein neuer Anzug

Vietnam VI, Hoa's Place (Danang)

Der Weg von Hue nach Danang fuehrt ueber den Hai Van Pass sofern man sich an die Nebenstrassen haelt. Die Strasse windet sich spektakulaer von Meereshoehe ueber einen Berg. Leider war meine Kamera kaputt. Auf der Passhoehe traf ich drei vietnamesische Motorradfahrer und einen Amerikaner auf einen Motorroller. Die Vietnamesen hatte eine Palette Red Bull auf einen ihrer Motorraeder befestigt und luden den Amerikaner, Scott, und mich auf eine Dose ein.
Von der Passhoehe an fuhr ich zusammen mit Scott weiter. An einem Bahnuebergang in Danang passiert es dann, meine Minsk brauchte eine Pause; der Hinterreifen war geplatzt. Zum Glueck waren drei Werkstaetten in direkter Naehe. Scott und ich tranken ein kaltes, waehrend der Mechaniker sich an die Arbeit machte. Beide Taetigkeiten waren etwa gleichzeitig beendet. Nach ein paar Kilometern merkte ich, dass der Mechaniker meine Hinterradbremse beim Reifenwechsel beschaedigt hatte. Anstatt nochmal anzuhalten entschied ich mich die Kurzstrecken des aktuellen und des Folgetages nur mit der Frontbremse zu fahren. Wenige Kilometer ausserhalb Danang stoppten wir unsere Motorraeder bei einem grossen Menschenauflauf. Scott vermutete ein buddhistisches Fest als Anlass, lag damit aber falsch. Es war ein Fussballspiel. Fuer zwanzig Minuten verfolgten wir das Spiel und wurden dabei zum Nebenprogramm.
Nach dem Spiel fuhr Scott nach Hoi An und ich wieder in Richtung Danang, da ich die Strasse zu meinem Quartier fuer die Nacht verpasst hatte. Als ich ankam war der Besitzer nicht da, trotzdem bekam ich ein Zimmer und ein kaltes Getraenk. Ich war hierher gekommen, weil ich gehoert hatte, dass Hoa, der Besitzer, ein ehemaliger Vietcong ist und bei einem Bier die ein oder andere Geschichte zu erzaehlen hat. Waehrend meines eintaegigen Aufenthaltes traf ich Hoa nur zweimal fuer kurze Zeit - keine Vietcong Geschichten fuer mich. Ansonsten war der Ort allerdings sehr liebenswert. Es gab ein gemeinsames Abendessen, Getraenke und Essen werden auf Vertrauensbasis selbstaendig aufgeschrieben und die Lage in unmittelbarer Naehe zum Strand machen diesen Ort aus.
Ich verliess Hoa's Place am Morgen und hatte den Luxus an diesen Tag nur 15 Kilometer nach Hoi An fahren zu muessen. Waehrend dieser Fahrt an der Kueste entlang wurde mir Hoas Lage bewusst. Er stellt die letzte Budgetunterkunft an einem Kuestenabschnitt, der zur Zeit "entwickelt" wird, bereit. Die Frage, die sich stellt, ist wie lange darf ein Ort, wie Hoa's Place zwischen den Hotels, Villenanlagen und Golfclubs fortbestehen. 

Vietnam V, Hue

Auf dem Weg nach Hue stoppte ich zur Mittagszeit in Dong Ha. Ben gab mir den Tip dort in Tam's Cafe zu essen. Tam hat in seinem Cafe ausschliesslich Gehoerlose angestellt. Man kann dort fuer kleines Geld essen und trinken mit dem guten Gefuehl ein sinnvolles Projekt zu unterstuetzen.
Von Dong Ha bis Hue musste ich den Kuestenhighway nehmen. Auf dieser viel befahrenen Strasse macht die Fahrt mit einem schwach motorisierten Motorrad nur wenig Spass. Ich versuchte permanent nicht in den Weg der schnelleren Busse und Autos zu kommen.
In Hue angekommen parkte ich mein Motorrad fuer die naechsten eineinhalb Tage und bezog mein Bett in einem Hostel. Ich lief am Nachmittag etwas durch die Stadt. Den Abend liess ich ganz unsozial mit einem Buch enden. Am zweiten Tag besichtigte ich die Festung von Hue. Die Festung war in Teilen verfallen und verwildert. Dies loeste gemischte Gefuehle bei mir aus. Zum einen war es schoen, dass man den Gebaeuden ihr Alter ansehen koennte. Zum anderen hat man eine Verpflichtung diese Staette fuer kommende Generationen zu erhalten. Mein Versuch die Fotos von meiner zweiten Speicherkarte auf einen Computer zu laden endete mit dem Defekt meiner zweiten Speicherkarte.
Am Abend trank ich ein paar Bier in der Hostelbar und traf dort auf Chris, einen Amerikaner, den Ben dorthin vermittelt hatte. Chris erklaerte mir den Weg von Hue nach Danang, der den Highway Nummer eins weitestgehend vermiet. Ich wuerde am naechsten Tag also keine Probleme mit Bussen und Autos haben. Anschliessend verabredete ich mich mit Chris am Montag, seinen freien Tag, in einer Bar in Hoi An.
Am Morgen meiner Abreise fiel ich ueber das kostenlose Fruehstueck her. Danach kaufte ich mir eine neue Speicherkarte fuer meine Kamera. Ich liess noch etwas Luft in meine Reifen pumpen und machte mich auf dem Weg nach Danang.

Vietnam IV, Phong Nha

Am Morgen machte ich mich von Pho Chau auf zum Farmstay von Ben und seiner Frau Bich; Ferien auf dem Bauernhof.
Mein Motorrad lief erstklassig, bis zu dem Zeitpunkt an dem mein Kupplungskabel riss. Nachdem mein Versuch der Reperatur scheiterte, nutzte ich den Hang um mein Motorrad im neutralen Gang in Bewegung zu setzen, ohne Kupplung wechselte ich in den zweiten Gang und fuhr in das naechste Dorf. In diesem Dorf fuehrte der Ho Chi Minh Highway ueber eine ehemalige Flugzeuglandebahn. Dies war der Ort von dem ich Ben, den Besitzer des Farmstays anrufen sollte. Ich wartete die zwanzig Minuten, die der Mechaniker benoetigte um mein Motorrad zu reparieren, dann kontaktierte ich Ben. Nach einenm kleinen Missverstaendnis ueber den Treffpunkt fand ich Ben zusammen mit seinem Gast Tom in einer Bar am Rande des Highways. Ich folgte Bens Jeep ueber die landschaftlich schoenere Strecke (Feld- und Fusswege) zu seinem Haus. Das Haus ist im grosszuegigen franzoesischen Kolionalstil erbaut. Von der Veranda oder der Bar je nach Beschaeftigung kann man die Reisfelder ueberblicken.
Nach ein paar Stunden in der Haengematte fuhren alle Gaeste zusammen mit Ben und seinem "Angestellten" / Langzeitgast Dave zu ihren Stammpub. Der Weg fuehrte ueber Sandpisten und durch einen Fluss; kein Problem fuer meine Minsk. Beim Pub, dem Haus einer Einheimischen, angekommen gab es kaltes Bier und frisch geroestete Erdnuesse. Mit einsetzen der Dunkelheit ging es zurueck zum Farmstay. Am Abend wurde klar, dass dieser Ort etwas besonderes ist. Zum einen haben Ben und Bich einen ausgezeichneten Ort geschaffen und zum anderen waren die Gaeste und Angestellten anders als in den meisten Hostels in Suedostasien. Da der Farmstay noch nicht in den Reisefuehrern steht, wird seine Existenz vor allem verbal weitergegeben. Etwa die Haelfte der Gaeste war mit dem Motorrad angereist.
Am naechsten Tag fragte ich Dave nach dem Weg zur zweitgroessten Hoehle Vietnams. Mit der Beschreibung machte ich mich auf den Weg. In den zwei Stunden, die ich in der spektakulaer ausgeleuchteten Hoehle verbrachte war ich der einzige auslaendische Tourist dort.
Am Abend bekam ich viele nuetzliche Informationen von Ben. Mein Reisefuehrer wurde mit einem Tacker und einer Reihe von Visitenkartenaufgewertet.
Ich verliess den Farmstay am naechsten Morgen etwas wehmuetig. In der naechsten Ausgabe des Lonely Planets (Rucksackreisendenbibel) wird der Phong Nha Farmstay als einer der Top fuenf Orte in Vietnam auftauchen. Das Publikum wird sich aendern.

Donnerstag, 18. August 2011

Vietnam III, Pho Chau

Was kann ich zu Pho Chau sagen? Das Essen im Restaurant und das Hotel, in dem ich uebernachtete, waren ganz gut.
Am Morgen verliess ich Mai Chau mit dem Ziel moeglichst Nahe an mein Ziel fuer die naechste Nacht zu kommen. Wo auch immer ich diese Nacht enden wuerde, waere aktzeptabel. Die ersten 80 Kilometer waren abwechslungsreich. Der Strassenbelag wechselte von Asphalt zu Sand oder Schlamm und es ging hoch und runter. Als ich gerade begann mich zu fragen wie weit ich bei solchen Verhaeltnissen kommen wuerde, ging meine Strasse in den Ho Chi Minh Highway ueber. Auf dieser gut ausgebauten Strasse war die Fahrt eher langweilig, aber ich konnte viele Kilometer herunterspulen.
Nachdem ich waehrend des Tages schon zwei Gruppen westlicher Motorradfahrer getroffen hatte, traf ich am spaeten Nachmittag kurz vor meinen spontan ausgewaehlten Zielort, zwei Franzosen. Die beiden hatten sich auch dafuer entschieden den Tag in Pho Chau enden zu lassen.Wir fanden schnell ein Hotel und ein Restaurant zum Abendessen. Da es am naechsten Morgen wieder frueh weiter gehen sollte, fiel das restliche Abendprogramm kurz aus.
Ich hatte an diesem Tag mehr als 450 Kilometer auf meinem Motorrad zurueckgelegt. Die Landschaft und die unzaehligen Kinder, die mir vom Strassenrand aus zu winkten und "Hello!" schrieen, waren eine grossartige Erfahrung. Auf der Strecke hat das Motorrad einmal den Dienst eingestellt. Dies geschah aufgrund meiner Fehleinschaetzung des "Durstes" meiner Minsk, ich hatte kein Benzin mehr im Tank. Nachdem ich das Motorrad fuer etwa einen Kilometer Richtung Tankstelle geschoben hatte, hielten zwei Vietnamesen an und boten mir an Benzin von der Tankstelle zu hohlen. Ich wartete dankbar im Schatten und mit Benzin und dem fuer Zwei-Takter obligatorischen Schuss Oel funktionierte das Motorrad wieder einwandfrei.

Mittwoch, 17. August 2011

Asiatische Route IV - Vietnam & Kambodscha

Hier meine Route durch Vietnam und Kambodscha. Bisher (Hoi An) habe ich mich an diese gehalten bzw hatte keine Route.

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Samstag, 13. August 2011

Vietnam II, Mai Chau

Auf meinen Weg nach Mai Chau sah ich drei Unfaellemit Zweiradfahrern, gluecklicherweise war ich aber in keinen verwickelt. Die Verkehrsstatistik (nach meinen Informationen ist Vietnam Nr 1 bei den Verkehrstoten) und der Rat meines Motorradhaendlers veranlassten mich die viel befahrenen Strassen zu meiden.Somit fuhr ich nicht nach Osten zur Ha Long Bucht, sondern nach Westen in das Dorf Mai Chau.
Der Weg dorthin war grossartig. Nachdem ich waehrend meines Aufenthalts in China an die Stops der Zuege und Busse gebunden war, konnte ich jetzt saemtliche Freiheiten geniessen. Zudem hatte ich keinerlei Probleme mit dem Motorrad.
In Mai Chau uebernachtete ich in einem Stelzenhaus von einer der lokalen ethnischen Minderheiten. In meiner Ignoranz habe ich schon wieder vergessen, welche der Minderheiten es war, ich glaube weisse Thai. Wie auch immer, das Stelzenhaus war eine Abwechslung und die Lage spektakulaer in Mitten von Reisfeldern in einem Tal. Da ich mittlerweile in Suedostasien und nicht mehr in Zentralasien bin, war das Dorf natuerlich touristisch erschlossen. Gluecklicherweise war es aber noch nicht vom Massentourismus ergriffen.

Vietnam I, Hanoi

Der Grenzuebergang in mein dreizehntes Land auf dieser Reise war unkompliziert. Auf einem Parkplatz kurz hinter der Grenze wartete schon der vietnamesische Bus darauf uns nach Hanoi zu bringen.
In Hanoi wurden wir dann irgendwo herausgelassen, es kein Busbahnhof und auch nicht auf meiner Karte verzeichnet. Im nachhinein kann ich sagen, dass der Ort mehr als zehn Kilometer von dem Appartment meines Couchsurfing Gastgebers Bao entfernt war. Bao ist ein netter aber auch sehr geschaeftiger Mann. Er hat trotz Studium, Geschaeften und Englischkursen Zeit gefunden mich etwas in die vietnamesische Kultur einzufuehren.
Am zweiten Tag in Hanoi hatte ich eine wichtige Mission zu erledigen. Etwa einen Monat zuvor war mir klargeworden, dass ich diesen grossartigen Trip nicht fuer zwei Monate an den Straenden Suedostasiens ausklingen lassen konnte. Zumindest nicht von einem Touristenzentrum in das naechste. Nach etwas Recherche fand ich heraus, dass einige Vietnamtouristen sich Motorraeder kaufen um das  Land zu erkunden. Technisch gesehen ist dies illegal solange man keinen vietnamesischen Fueherschein besitzt. Zudem besteht kein Verischerungsschutz. Die Polizei belaestigt Touristen in der Regel allerdings nicht.
Meine Mission lautete demzufolge mir ein Motorrad zu kaufen. Die zuverlaessigen Zweiraeder von Honda stiessen nicht auf ausreichend Gegenliebe. Deshalb verfolgte ich die bisweilen irrationale Linie meiner Reise und kaufte mir eine orange farbene Minsk. Minsk Motorraeder stellten lange Zeit einen wichtigen Part der Fahrzeugflotte Vietnams dar. Praktisch unverwuestlich koennen diese Motorraeder sowietischer Bauart fuer fast alle Transportanforderungen Vietnams eingesetzt werden. Mittlerweile sind die Minsks aber groesstenteils ein Teil der Geschichte Vietnams, da sie einen hohen Benzinverbrauch mit einer legendaeren Unzuverlaessigkeit kombinieren. Zusaetzlich zu meiner Minsk habe ich eine grosse Plastiktuete Ersatzteile gekauft.
Nachdem ich mein Motorrad hatte konnte ich mich frei in Hanoi bewegen. Mein Eindruck von Hanoi anederte sich. Vorher war ich an das Viertel in dem Bao wohnt und die Touristenhochburg Altstadt gebunden, nun kaempfte ich mich quer durch den Stadtverkehr. Es gibt viele grossartige Plaetze in Hanoi. Der Verkehr auf den Strassen wirkt als Fussgaenger beaengstigent. Aus der Motorradfahrerperspektive ist es nach einer Weile grossartig, solange man nicht leicht zu veraengstigen ist. Fuer Motorraeder gelten innerorts prinzipiell keine Verkehrsregeln, Ampeln koennen ignoriert, groesser Fahrzeuge sollten respektiert werden.
Die Sehenswuerdigkeiten in Hanoi waren ganz gut aber nicht herausragend, deshalb lass ich sie an dieser Stelle aus.
Am vierten Tag, dem Tag meiner Abreise, machte ich mich gegen 8 Uhr auf den Weg heraus aus Hanoi. Der einsetzende Monsunregen nach fuenf Kilometer Fahrtstrecke fuehrte zu einem ausgedehnten Fruehstueck. Danach kaufte ich mir ein Regencape und machte mich auf den Weg in die Berge nach Mai Chau. Gegen 10.30 Uhr passierte ich die Stadtgrenze von Hanoi.

China IX, Guangxi Provinz

Nanning
Mein Aufenthalt in Nanning war kurz und wenig ereignisreich. Ich kam morgens an und checkte in mein Hostel ein. Dort verbrachte ich fast meinen kompletten Aufenthalt in Nanning. Das Hostel war aussergewoehnlich gut. Es war im Penthouse eines Appartmentgebauedes. Die wenigenZimmer und der Aufenthaltsraum waren bestens ausgestattet. Am fruehen Abend versuchte ich meine Fotos auf den Computer des Hostels zu laden. Tragischerweise entschieden sich meine Speicherkarte und der Computer aber dann nur anfangs kompatibel zu sein. Danach funktionierte meine Speicherkarte nicht mehr. Die folgenden zwei Stunden versuchte ich den Inhalt der Karte (saemtliche bisherige Fotos) wieder her zu stellen. Es gelang mir nicht. Ich hoffe, dass icgh irgendwo einen Experten finde, ansonsten muss ich die Karte wohl in Deutschland einschicken. Da ich der einzige Gast war verbrachte ich den Abend vor dem Fernseher, Computer und der X-Box.
Am naechsten Morgen nam ich den Bus nach Hanoi. Der Transport mit dem Bus war unkompliziert. An der Grenze bekamen wir Karten des Busunternehmens umgehaengt und anstatt laengere Strecken zu laufen wurden wir in elektrischen Fahrzeugen transportiert.

Donnerstag, 4. August 2011

China VIII, Yunnan Provinz

Kunming
Mein Hostel in Kunming hatte einen kostenlosen Abholservice vom Bahnhof, den ich in Anspruch nahm. Am Bahnhof wartete schon jemand, mit einem Schild mit meinem Namen, auf mich. Anstatt stilecht mit Limousine ging es dann aber mit dem oeffentlichen Nahverkehr zum Hostel. Das Hostel war direkt im Zentrum von Kunming; mit einer grossen Dachterasse, die den zentralen Platz ueberblickt. Nachdem ich mir ein neues Handtuch gekauft hatte, meines ist leider noch in einem Hostel in Chengdu, konnte ich duschen und mich etwas vom Nachtzug erholen.
Am Nachmittag fuhr ich zum Konsulat von Vietnam. Eine angenehme Abwechslung zu all den Botschaften und Konsulaten mit denen ich auf dieser Reise bisher zu tun hatte. Nettes Personal, grosszuegige Oeffnungszeiten. Nachdem ausfuellen von einem Formular und 100 Yuan Aufschlag konnte ich mir mein Visum am Folgetag abholen.
Mein zweiter Tag in Kunming startete sehr spaet, aufgrund von meinem Wahnsinn am Emei Shan und der Kombination aus guter Umgebung und Gesellschaft, die zu einer langen Nacht am Vortag gefuehrt hatte. Dennoch hatte ich etwas Zeit das Stadtzentrum zu erkunden. Eine Fussgaengerzone, die weitestgehend Mopedfrei ist und das milde Klima machen Kunming zu einer sehr angenehmen chinesischen Grossstadt.
An meinem letzten Tag fand ich den passenden Reisfuehrer fuer Suedostasien in einer Buecherei in Universitaetsnaehe. Das Viertel rund um die Universitaet war eine gelungene Mischung aus Cafes, Restaurants und Geschaeften; es bestaetigte meinen guten Eindruck von Kunming. Am Abend ass ich ein letztes Mal ueber-die-Bruecke Nudeln, eine lokale Spezialitaet, die zumindestens mich suechtig gemacht hat. Anschliessend ging es zum Bahnhof um meine vorerst letzten dreizehn Stunden in chinesischen Zuegen abzusitzen und gleichzeitig zu meinen letzten Stop in China, Nanning.

Dienstag, 2. August 2011

China VII, Sichuan Provinz

Chengdu
Nach Chengdu reiste ich im erste Klasse Schlafabteil. Der Unterschied zum zweite Klasse Schlafabteil ist gering, der Unterschied zum Sitzplatz ist hingegen gewaltig. Deshalb entschied ich mich fuer die Luxusvariante bei einer Reisedauer von 25 Stunden. Den selben Luxus goennten sich auch drei Norweger. Nach etwas Ueberzeugungsarbeit gelang es uns ein Abteil fuer uns alleine zu bekommen. Ein Stueck Europa im chinesischem Schienenverkehr. Die folgenden zwei Tage reiste ich mit Kyle, Chris und Michael. Chris und Michael sind seit mittlerweile zwei Jahren in China. Sie koennen fliessend Mandarin sprechen und einiges lesen. Kyle war nur zu Besuch und des chinesischen, genau wie ich, nicht maechtig.
Nach weiteren 25 Stunden in chinesischen Zuegen kamen wir Abends in Chengdu an. Da wir zu viert waren, war die Taxifahrt zum Hostel guenstig. Das Hostel war das bisher beste. in dem ich in China uebernachtet habe. Es ist recht gross ist aber mit vielen kleinen Details, die man als Reisender zu schaetzen weiss, ausgestattet. Da wir ausgeruht von der Zugfahrt waren ging der Abend recht lang.
Am folgenden Tag besuchte ich zuerst den Wenshu Tempel. Ein sehr schoener, authentischer Tempel. Den Rest des Tages verbrachte ih in einem Cafe damit einen Suedostasienreisefuehrer zu studieren. Leider wollten sie ihn mir nicht verkaufen.
Als ich wieder im Hostel ankam wollten Kyle, Chris und Michael gerade zum Abendessen aufbrechen; ich schloss mich ihnen an. Fuer Chris und Michael war die Reise nach Chengdu vor allem kulinarisch begruendet. Die Sichuan Provinz ist dafuer bekannt das beste Essen in China zu haben. Waehrend des Tages verbrachten die beiden einige Zeit auf einer chinesischen Restaurantbewertungsseite im Internet. Das Ergebnis der Recherche war bemerkenswert. Wir bestellten sieben Gerichte fuer uns vier und alle waren gut bis ausgezeichnet. Dies war definitiv das beste chinesische Essen, dass ich bisher hatte. Nach dem Essen tranken wir einen Tee und liefen etwas durch das naechtliche Chengdu, denn wir mussten Platz fuer eine weitere Sichuan Spezialitaet schaffen. Auf einem Nachtmarkt assen wir Hasenkoepfe. Geschmacklich waren diese ganz gut, es kostete allerdings ueberwindung diesen ungewoehnlichen Snack zu essen.
Am folgenden Tag verlies ich Chengdu mit dm Bus zum suedlichen, heiligen Berg des Buddhismus in China, Emei Shan.

Emei Shan
Auf der Fahrt von Chengdu nach Emei Shan traf ich die beiden Englaender Mike und Harry. Am folgenden Morgen brachen wir gemeinsam zum Berg auf. Nach den ersten fuenf Kilometern trennten sich unsere Wege, weil ich einen Tag mehr am Berg eingeplant hatte als die beiden. Wir nahmen verschiedene Routen.
Nach etwa zwei Stunden im Dauerregen wandern hatte ich einen ersten markanten Punkt erreicht. Am Ende der Seilbahn, die ich nicht nutzte, war ein bei Affen und chinesischen Tourgruppen gleichermassen beliebter Tempel. Ich beobachtete die Affen fuer kurze Zeit, dann ging es weiter die unzaehligen Treppen hoch. Nach einer Strecke von ueber 23 Kilometern den Berg hinauf erreichte ich den Elefanten Badebecken Tempel um die Mittagszeit herum. Dort genehmigte ich mir ein Essen und eine etwas laengere Pause. Nach der Pause war ich immer noch nass vom Dauerregen und ausserdem kalt, aber bis zu dem Tempel in dem ich uebernachten wollte waren es noch quaelende 5,5 Kilometer den Berg hinauf.
Um halb vier hatte ich mein Tagesziel erreicht. Die 28,5 Kilometer bergauf hatten mir gut zugesetzt. Aber nach 8,5 Stunden wandern konnte ich mich fuer zwei Stunden im Bett aufwaermen. Das Abendessen wurde um 17.30 Uhr serveriert, Moenche sind wohl keine grossen Nachtmenschen. Nach buddhistischen Ritus musste saemtliche Nahrung, die man sich aufgetischt hatte gegessen (sonst gibt es schlechtes Wetter, zumindest im Muensterland) und das Geschirr eigenhaendig gespuelt werden. Anschliessend fiel ich in einen unruhigen Schlaf.
Um 5.50 Uhr stand ich am folgenden Morgen auf, zog meine feuchte bis nasse Kleidung an und war gegen 6.15 Uhr auf dem Weg zum Gipfel. In knapp 70  Minuten bewaeltigte ich die letzten 3,5 Kilometer und hatte das Glueck vor den meisten Tourgruppen am Gipfel zu sein. Sowohl der Ausblick als auch die Tempelanlagen waren wunderschoen. Da ich aber meinen trockenen Flipflops den Vorzug vor meinen durchnaessten Sneakern gegeben hatte setzte mir die Kaelte auf ueber 3000 Metern zu. Nach nur zwanzig Minuten began ich den Abstieg. Ich ueberlegte mir ob ich wie geplant herabsteigen oder nur etwa fuenf Kilometer zur Bushaltestelle wandern und dann zum Hostel fahren sollte.
Als ich auf Hoehe der Bushaltestelle angekommen war entschied ich mich die guten Wetterbedingungen zu nutzen und komplett hinabzusteigen. Immerhin konnte ich eine neue Route nehmen. An der Abzweigung zur neuen Route, die gut vier Kilometer unterhalb von der Bushaltestelle liegt, angekommen stellte ich fest das diese gesperrt war. Ich war frustriert. Ploetzlich spuerte ich die Schmerzen in Oberschenkeln, Waden (Aufstieg) und Knien (Abstieg) besonders stark. Immerhin hatte ich schon ungefaehr 10 von 31 Kilometern Abstieg hinter mir. Mein neues Ziel war es das Tempo hoch zu halten und die Nacht in einem Hostel am Fusse des Berges zu verbringen. Mittags stoppte ich erneut in einem Tempel zum Essen. Vegetarismus scheint theoretisch moeglich zu sein wenn man bedenkt, dass ich am Bergnur in buddhistischen Tempeln und Kloestern gegessen habe.
Spaetestens als ich wieder in die feuchte Nebelregion des Berges eintauchte wurde ich zu einer weiteren Attraktion fuer die chinesischen Touristen; ein vollkommen verschwitzter Europaeer. Lediglich ein Moench gab mir 23 Kilometer unterhalb des Gipfels ein Daumen hoch, nachdem ich ihm non-verbal bestaetigt hatte, dass ich direkt vom Gipfel kam.
Als ich zu guter letzt mein Hostel erreicht hatte verzog ich mich fuer eine Viertelstunde mit einem eisklaten Bier in die Dusche. Nachdem Abendessen endete der Tag recht schnell fuer mich; ich viel fuer dreizehn Stunden in einen komatoesen Schlaf.
Am naechsten Tag signalisierte mir mein Koerper, dass ich etwas uebertrieben hatte mit meinen Tagesetappen. Zum Glueck konnte ich bis zum Abend fast ausschliesslich vor einem Computermonitor sitzen. Am Abend fuhr ich mit dem Nachtzug nach Kunming.

China VI, Henan Provinz

Zhengzhou
Nach einer Nacht im Sitzabteil kam ich am fruehen Morgen in Zhengzhou an. Dort checkte ich in ein Hotel ein und schlief fuer zwei Stunden. Dann nahm ich einen Bus zu einen Shaolintempel in der naehe der Stadt. Der Tempel wurde in seiner Geschichte haeufig zerstoert. Ein Grossteil der Gebaeude stammt aus den 1980er und 2000er Jahren. In Kung Fu geschulte Moenche waren bei den wechselnden Herrschern nicht immer beliebt. Der Tempe ist nicht grossartig verschieden zu anderen buddhistischen Tempeln. Ich hatte wohl etwas zu hohe Erwartungen an diesen Ort.
Den folgenden Tag musste ich bis um 18 Uhr, der Abfahrt meines Zuges nach Chengdu in Zhengzhou verbringen. Einen Grossteil des Tages war ich in einem Park. Als ich den Park verlies sprach mich eine aeltere Frau mit sehr begrenzten Englischkenntnissen an. Sie bot mir an mir etwas von der Stadt zu zeigen. Einige Minuten spaeter befand ich mich auf den Ruecksitz eines Elektrodreirads wieder. Ich sah nichts wirklich beeindruckendes, aber die veraenderte Perspektive war interessant. Die Abgasse der Autos und Busse, sowie der Wahnsinn der Elektromopeds waren sehr viel intensiver als aus der Fussgaengerperspekive heraus betrachtet. Nach der Tour hatte ich dieses mal etwas mehr Zeit meinen Zug zu besteigen.

Montag, 1. August 2011

China V, Beijing

Beijing
In Beijing nutzte ich mal wieder couchsurfing. Ich hatte mich fuer meine knapp vier Tage Aufenthalt bei Lesley und Malcolm, einem australischen Paar, einquartiert. Im Westbahnhof von Beijing began ich meinen Beijing Aufenthalt, so wie in den meisten anderen Staedten, mit Nahrungsaufnahme und Ticketkauf. Nachdem ich diese wichtigen Dinge erledigt hatte versuchte ich jemanden zu finden, der mir sagen kann wie ich am besten vom Westbahnhof zu meinem Schlafplatz gelangen kann. Nach einiger Zeit fand ich eine gut versteckte Touristeninformation und wurde dort mit der richtigen Busnummer versorgt.
Meine Bushaltestelle befand sic him Nordosten der zweiten Ringstrasse von Beijing, von dieser war es ein kurzer Fussweg zu meiner Unterkunft. Dort angekommen wurde ich herzlich von Lesley empfangen. Nachdem Malcolm von der Arbeit wieder kam wiederholte sich der herzliche Empfang. Am Abend hatte keiner der beiden Zeit, dafuer wurde mir aber nahegelegt mich wie Zuhause zu fuehlen. Nachdem ich bis dahin in China fast nur von einem Verkehrsmittel in das andere gesprungen war, war ein Abend auf dem Sofa mit umfangreicher DVD Kollektion sehr willkommen.
Am zweiten Tag machte ich mich an das Touristenprogramm. Ich fuhr zum Tianmenplatz und musste feststellen, dass die spontane Idee, dass Mausoleum von Mao zu besichtigen nicht so einfach umzusetzen war. Die Warteschlange war unglaublich lang und so gerne ich diese Skurilitaet auch gesehen haette eine lange Wartezeit war es mir nicht Wert. Am Morgen besichtigte ich Teile der Verbotenen Stadt. Nachmittags den Himmelstempel. Beide Orte waren beeindruckend. Wenn ich allerdings in Beijing wohnen wuerde, wuerde ich am fruehen Morgen diese Orte besuchen um die Unmengen an Tourgruppen zu vermeiden. Nach einen langen Sightseeing-Tag genoss ich einen entspannten Abend mit Lesley und Malcolm. Wer haette gedacht, dass Domino spielen Spass machen kann.
Am folgenden Morgen sollte ich ein Mann werden, sofern man Mao glaubt. Ich wollte die Chinesische Mauer erklimmen. Mit der Hilfe meiner Gastgeber war es mir gelungen auf eigene Faust zur Mauer zu gelangen. Das letzte Stueck war in einem Taxi. Auf der Fahrt gab mir der Fahrer eine Broschuere von dem Abschnitt, den ich besuchen wollte. Diese enthielt neben Bildern von Wachtuermen auch Bilder einer Seilbahn und einer Sommerrodelbahn. Ich ueberlegte mir waehrend der Taxifahrt, wie ich das ganze in meinem Blog kritisieren kann. Nachdem ich mir mein Ticket gekauft hate und sowohl Seilbahn als auch Sommerrodelbahn dabei nicht beruecksichtigt hatte, wurde ich mir ueber meine Engstirnigkeit klar. Die Seilbahn war aus gutem Grund da, der Aufstieg zur Mauer war steil und laenger als gedacht. Ueber den Sinn einer Sommerrodelbahn an der Chinesischen Mauer laesst sich straiten. Nach meinem muehsamen Aufstieg verbrachte ich zwei Stunden auf der Mauer.
Am Abend des selben Tages traf ich mich mit Andrii, dem ich eine Anfrage ueber couchsurfing geschickt hatte, zum Essen. Spaeter ging ich noch auf ein paar Bier hinaus in Beijings Nachtleben. Ich endete un einem Irish Pub, musste den Abend aber aufgrund acuter Muedigkeit allerdings schon um 1 Uhr abschliessen.
Mein letzter Tag in Beijing war durch eine Abstinenz an Sightseeing gekennzeichnet. Ich brachte etwas Geld unter die Leute, fuhr kreuz und quer durch die Stadt und endete am fruehen Abend in Lesleys und Malcolms Appartment. Am spaeten Abend ging mein Zug nach Zhengzhou vom Westbahnhof. Dummerweise hatte ich eine falsche Abfahrtszeit im Hinterkopf. Eine Kombination aus falscher Abfahrtszeit, einer ewig dauernden Unterschriftsprozedur beim Portier und das warten auf einen, zu dieser Uhrzeit nicht mehr fahrenden, Bus hatten eine Taxifahrt zur Folge. Zehn Minuten vor Abfahrt des Zuges erreichte ich meinen Sitzplatz.