Freitag, 22. Juli 2011

China IV, Shanxi Provinz

Taiyuan
Der Bus kam um 6.30 Uhr in Taiyuan an. Ich nahm ein Taxi zu einem Hotel, das vermeintlich Auslaender beherbergen sollte. Dies tat es natuerlich nicht. Nach etwas suchen und einem ordentlichen Regenguss, hatte ich ein Hotel gefunden. Relativ modern und in Bahnhofsnaehe scheint die Formel fuer moderat bepreiste, Auslaender aktzeptierende Hotels zu sein.
Am fruehen Nachmittag fuhr ich in das gelungene Museum der Provinz Shanxi. Der Eintritt war kostenlos, das Museum relativ neu und die Ausstellung weitestgehend interessant. Das einzige was ich mal wieder nicht verstand war das Verhalten der meisten Chinesen. Waehrend sich einige, genau wie ich, die Zeit nehmen die Austellungsstuecke zu betrachten, fotografiert ein Grossteil jedes Ausstellungsstueck, wuerdigt es aber keines zweiten Blickes. Diese Ignoranz stoerte mich, ich konnte sie aber verdraengen, da das Museum nicht so ueberfuellt war, wie die Terakotta Armee Staette am Vortag.
Nach den ergiebigen Regenfaellen am Vormittag wurde ich am Nachmittag Zeuge davon, dass man kein funktionierendes Strassenentwaesserungssystem braucht, wenn man ueber ein schier enloses Herr an billigen Arbeitskraeften verfuegt. Eine riesige Pfuetze, die die Haelfte einer der Hauptstrassen einnahm wurde einfach weggefegt.
Am Abend wurde ich das Opfer der Paranoia der chinesischen Regierung vor einer Internetrevolution. Internetcafes verlangen einen chinesischen Ausweis, damit man dort surfen kann. Eigentlich sollten sie auch einen auslaendischen Reisepass aktzeptieren, tun dies aber meistens nicht. Fuer gewoehnlich kann ich ueber den Ausweis eines Mitarbeiters surfen. In Taiyuan war ich bereits in zwei Internetcafes gescheitert, im dritten konnte ich dann das Personal bestechen.
Am naechsten Morgen besorgte ich mir im riesigen SPAR-Supermarkt ein westliches Fruehstueck und fuhr anschliessend mit dem Bus nach Datong.

Datong
In Datong investierte ich etwas mehr in mein Hotelzimmer, da es in Stroemen regnete und ich keine Lust hatte im Regen nach Alternativen zu suchen. Dafuer war das Hotel neu und Fruehstueck inklusive. Den Grossteil meines ersten Tages verbrachte ich aufgrund einer leichten Erkaeltung und anhaltenden Regen im Hotelzimmer. Am Abend verliess ich dieses um mir ein Zugticket nach Beijing zu kaufen und eine Tour zu den beiden grossen Sehenswuerdigkeiten rund um Datong zu buchen. Das einzige Internetcafe in der Naehe meines Hotels durfte ich ohne chinesischen Ausweis nicht nutzen.
Nach dem Fruehstueck umgang ich die restriktive Politik des Internetcafes indem ich direkt die Kunden fragte. So konnte ich meine Unterkunft in Beijing sicherstellen. Anschliessend ging ich zum Treffpunkt, an dem der Tourbus abfahren sollte. Eigentlich bevorzuge ich es auf eigene Faust zu den Sehenswuerdigkeiten zu gelangen, in diesem Fall waere es mir ohne Tour allerdings nur moeglich gewesen eine der zwei Sehenswuerdigkeiten zu sehen. Mit Hilfe des Tourbuses konnte ich sowohl das haengende Kloster als auch die Yungang Grotten sehen. Meine Tourgruppe war rein europaeisch, bis auf eine hollaendische und eine italienische Familie allerdings vollstaendig franzoesisch sprachig.
Zuerst ging es zum 70 Kilometer entfernten haengenden Kloster. Es ist in einem engen Tal mit Flusslauf gelegen. Um Schaeden durch Hochwasser zu vermeiden hatten die Moenche die etwas wahnwitzige Idee, das Kloster in mitten der Felswand zu errichten. Das Kloster ist nicht besonders gross aber die ungewoehnliche Architektur weiss zu beeindrucken. Insbesondere wenn man am Rand der niedriegen Ballustrade steht und hinunter schaut.
Das Restaurant zur Mittagspause war keine Option fuer mich, da nach meiner Erfahrung das Tour Essen meist maessig und die Getraenke ueberteuert sind. Ich kaufte mir stattdessen in einer Baeckerei eine riesige Tuete Backwaren fuer weniger als einen Dollar.
Auf dem Weg zu den Yungang Grotten wurde Datongs gespaltene Persoenlichkeit deutlich. Zum einen ist Datong ein herausragenes Tourismusziel, zum anderen aber auch das Zentrum einer flurierenden Kohleindustrie. Wir fuhren an einem riesigen Kohlekraftwerk vorbei. Dieses wurde vollstaendig von LKW versorgt. In der Umgebung des Kraftwerks konnte man aufgrund des von den LKW aufgewirbelten Staubs und den Emissionen des Kraftwerks kaum etwas sehen.
Einige Kilometer weiter und in direkter Nachbarschaft zu einer Kohlemine befindet sich das Weltkulturerbe Yungang Grotten. Dank der chinesischen Regierung kann man nicht mehr, wie noch vor einem Jahr moeglich, direkt zu den Grotten fahren. Heutzutage fuehrt der Weg durch nagelneue Tempel und ueber einem kuenstlichen See auf dem Bootstouren angeboten werden. Dem Grossteil der Leute scheint diese Erweiterung zu gefallen, die meisten cihinesischen Touristen und ein Grossteil meiner Tourgruppe fotografierten viele der Kulissen. Die Yungang Grotten sind eine Reihe von menschengeschaffene Grotten mit buddhistischen Skulpturen. Es gibt einige grosse Grotten, die die koengliche Familie finanziert hatte und viele kleine Grotten von Privatpersonen. Die Varianz der Buddhafiguren reicht von 2 Zentimeter bis zu mehr als 18 Meter Groesse. Am fruehsten erschaffene Skulpturen haben ein indisches Aussehen, waehrend neuere chinesischer aussehen. Diese Staette ist vollkommen zurecht Weltkulturerbestaette und kann auf die Erweiterung gut verzichten.
Die Busfahrt zurueck in die Stadt etwas verzoegert, da nach heftigen Regen eine Unterfuehrung ueberflutet war. Nach diesem anstrengenden Sightseeingtag genoss ich mein ungewoehnlich luxorioeses Hotelzimmer fuer eine weitere Nacht und machte mich am folgenden Morgen auf nach Beijing.

Donnerstag, 21. Juli 2011

China III, Shaanxi Provinz

Xi'an
Als ich in Xi'an ankam hatte ich augenblicklich den Eindruck in einer stark touristisch gepraegten Stadt angekommen zu sein. Die historische Stadtmauer teilt den Bahnhofsvorplatz. Direkt hinter dieser befinden sich westliche und chinesische 24 Stunden Fastfoodrestaurants, darauf folgen kleinere Geschaefte und Restaurants, dann Hotels und Einkaufscenter.
Ich ging zu Fuss vom Bahnhof zu meinem Hostel. So wurde ich Zeuge beziehungsweise Teil einer verrueckten Marketingaktion. Ich wurde auf der Strasse von einem Handzettelverteiler angesprochen und in den Laden geleitet. Vor dem Laden stand eine Kutsche mit Stofftier Pferdegespann und ein roter Teppich war ausgerollt. Es handelte sich um eine William und Kate Hochzeitsfotopromotion. Mir wurden zwei sehr gut gemachte Fotoalben gezeigt, dann konnte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Hostel machen.
Das Hostel hatte nach meiner Schaetzung Platz fuer gut 150 Gaeste und war voll ausgebucht. Ausserdem hatte es ein eigenes Restaurant und eine stattliche Bar. Alles in allem ein Ort der den Kontakt zu Einheimischen nicht gerade foerdert.
Meinen ersten Tag in Xi'an verbrachte ich damit ein paar Dinge zu erledigen und die moderne Stadt zu erkunden. Ich bevorzuge immer noch etwas vom Alltag der Menschen zu sehen, anstatt vier oder fuenf Tempel am Tag. Das erste, was ich erledigen wollte war mir eine neue chinesische Simcard zu kaufen. Meine erste, die ich bei einem etwas zwielichtigen Haendler in Kashgar gekauft hatte, gab zwei Tage zuvor den Geist auf. Diesmal kaufte ich die Simcard direkt beim Mobilfunkanbieter. Sie kostete das doppelte, funktioniert aber auch noch. Danach irrte ich etwas durch die Einkaufscenter und fand im siebten Stock von einem eine Eislaufbahn. Anschliessend fuhr ich mit der Absicht mir ein Zugticket zu kaufen zum Bahnhof. Dort bekam ich einen Daempfer verpasst, in den folgenden drei Tagen waren nur noch Stehplatztickets fuer die zehnstuendige Fahrt zu bekommen. Dies war keine aktzeptable Option. Ich beschloss mir am Folgetag ein Busticket zu kaufen. Auf meinem Rueckweg vom Bahnhof zum Hostel lief ich entlang der historischen Stadtmauer. Im Park, der sich entlang der Mauer zieht, konnte ich Kampfsport, chinesische Musik, Ping Pong und weitere Alltagsszenen betrachten.
Am Abend trank ich ein paar Bier mit drei Amerikanern und stellte fest, dass ich nicht der einzige bin der etwas wie das im Zug angefasst werden erlebt hat. Einen der Amerikaner wurde an der Beinbehaarung gezupft waehrend einer Zugfahrt. Die andere Geschichte ist zu lang um hier wiedergegeben zu werden. Bei einem Spaziergang mit Bier in der Hand, betrachteten wir die Barszene in Xi'an. Um 23 Uhr an einem Freitag Abend waren in der bestgefuellten Bar zwoelf Leute.
Am naechsten Tag ging ich zum Bahnhof und gab meinen grossen Rucksack zur Aufbewahrung auf. Dann kaufte ich mir ein Busticket fuer den Abend nach Taiyuan. Den Grossteil des Tages hatte ich zur Verfuegung um zur Terakotta Armee zu fahren. Die Terakotta Armee ist etwa eine Stunde mit dem Bus von Xi'an entfernt. Das beeindruckenste an dieser ist die Idee, sein Grab von einer Ton Armee schuetzen zu lassen. Der Anblick war immer noch beeindruckend, wurde mir aber massiv von Reisegruppen auf Fotosafari zerstoert. Ausserdem kommt man nicht nah an die Statuen heran. Es enstand keine Intimitaet zwischen Betrachter und Objekt.
Xi'an wird als einer der Startorte der Seidenstrasse angesehen. Fuer mich ist damit das Kapitel Seidenstrasse auf dieser Reise vorbei. Ich habe sie vom Endpunkt in Venedig bis an einen der Startpunkt in Xi'an bereist. Abseits von Bildern von Karavanen ging meine Reise in einem Schlafbus nach Taiyuan weiter.

China II, Gansu Provinz

Lanzhou
Bevor ich etwas zu Lanzhou schreibe werde ich kurz auf die Zugfahrt von Urumchi nach Lanzhou eingehen. Die Zugfahrt ging ueber 1200 Kilometer aus dem Westen Chinas nach Zentralchina und damit entgueltig aus Zentralasien raus. Fuer die ersten Achtzehn Stunden hatte ich ein Bett. Es war eine sehr entspannte Art zu reisen. Mithilfe meines Chinesischbuchs schaffte ich es in zwei Saetzen verstaendlich zu machen, dass ich ein Anschlussticket im Zug kaufen wollte. Zuerst interpretierte ich die Antwort als ein das ist nicht moeglich. Doch kurz bevor ich den Zielort meiner meines Tickets erreicht hatte wurde ich in einen Sitzplatzwagon geleitet und durfte mir dort ein Ticket fuer die naechsten sechs Stunden kaufen. Ich fand einen Sitzplatz und nachdem ich nicht in der Lage war die ersten drei Fragen auf Chinesisch zu beantworten wurde ich von meinen Mitreisenden in Ruhe gelassen. Drei Stunden spaeter fasste der Typ, der noch kein Wort mit mir geredet hatte auf einmal mein Bein an und gestikulierte, dass mein Bein so gross und seines klein war. Nach 21 Stunden im Zug war meine Geduld nicht mehr sehr gross, ich beliess es trotzdem bei einem boesen Blick. Was ihn nicht davon abhielt meinen Arm anzufassen. Spaetestens nach diesen Erlebnis kam ich zu der Erkenntnis, dass sich viele Chinesen wie kleine Kinder verhalten. Vielleicht beneidenswert wegen ihrer ungebrochenen kindlichen Neugier allerdings auch sehr anstrengend wenn es um soziale Konventionen oder das befolgen von Regeln gilt.
Ich kam am fruehen Nachmittag in Lanzhou an und kaufte mir zuerst ein Ticket nach Xi'an fuer den Folgetag. Danach versuchte ich ein Hotel zu finden. Dies gelang mir im 17. oder 18. Anlauf auch. Das Problem war: die guenstigen Hotels duerfen keine Auslaender beherbergen, die teuren Hotels waren deutlich ausserhalb meines Budgets und die moderat bepreisten waren entweder voll oder hatten die Auslaenderproblematik. Nach dieser aeusserst frustrierenden Erfahrung hatte ich mit Lanzhou abgeschlossen. Fuer den folgenden Morgen hatte ich mein Zugticket nach Xi'an. Nachdem ich zu Abend gegessen hatte, verbrachte ich den Rest des Tages damit mir Kung Fu Filme im chinesischen Fernsehen anzusehen und Prostituierte am Telefon abzuwimmeln.

China I, Xinjiang Provinz

Kashgar
An der chinesischen Grenze wurde das Gepaeck von mir und den anderen im Bus zuerst vin Soldaten durchsucht und ausprobiert und dann nochmal etwas spaeter durchleuchtet. Ansonsten war der Grenzuebergang einfach und ich war froh Ausnahmsweise kein Taxi von der Grenze aus nehmen zu muessen. Der Bus stoppte in einem Dorf zum Mittagessen. Laghman (ein uigurisches Nudelgericht) und Tee kosteten etwa 0,75 Dollar. Nach dem Stop stiegen einige junge Uiguren zu. Mit einem von ihnen hoerte ich etwa 45 Minuten Musik auf meinem MP3-Player. Ich habe ihn nicht gefragt, wie ihm die Musik gefaellt, aber er hat sich zumindest nicht ueber Manu Chao beschwert. Nach gut 19 Stunden im Bus erreichte ich Kashgar.
Obwohl Kashgar mehr als 1000 Kilometer westlich von Beijing entfernt ist gilt hier, wie in ganz China offiziell die Beijing Zeit. Das hat zur Folge, dass Geschaefte erst um 10.30 Uhr oeffnen und die Check-Out Zeit im Hotel bis 14 Uhr geht.
In Kashgar uebernachtete ich in einem schoenen drei Sterne Hotel fuer unter 10 Dollar pro Nacht. Dies war moeglich weil ich nach einem Bett in einem Zimmer gefragt hatte, waehrend meiner zwei Naechte wurde mir niemand anders zugewiesen. Obwohl es in Kashgar, wie im ganzen Land, sehr gutes "chinesisches" Essen gibt konzentrierte ich mich bei der Nahrungsaufnahme auf lokale uigurische Spezialitaeten. Am zweiten Abend ass ich in einem von etwa zwanzig nebeneinander gelegenen Taubenrestaurants. Die Taube war sehr gut. Zu meinem Unbehagen sah ich kurz bevor ich mit dem Essen fertig war, dass in Mangel eines Wasseranschlusses Wasser in Kanistern gebracht wurde. Dies war nichts neues fuer mich, allerdings stoerte es mich, dass sie hierfuer alte Chemikalienkanister mit dem Reizend-Symbol benutzten.
Die Veraenderung von Zentralasien nach China war vor allem in den Strassen zu spueren. In Kashgar herrschte ein wildes Treiben. Unzaehlige kleine Geschaefte, Menschen und die laestigen Elektromotorroller bestimmten das Strasssenbild. Dazu gibt es dann noch Fastfoodrestaurants, Coffeeshops und Einkaufscenter. Der Unterschied zur etwa gleichgrossen Stadt Osh in Kirgisistan war gewaltig. Zu diesem Zeitpunkt war ich ueberzeugt, dass ich zu 95 Prozent von einem Elektroroller angefahren werde. Im Gegensatz zu ihren konventionellen Verwandten sind diese nicht zu hoeren.
Kashgar hat einen historischen Teil im Stadtzentrum. Dieser wirkt in Mitten dieser modernen chinesischen Stadt allerdings wie ein Anachronismus. Bei mir hatten die Uiguren und ihr historischer Stadtteil einen schweren Stand. Waehrend diese fuer die Touristen, die aus dem Osten Chinas kamen neu und aufregend waren stellten sie fuer mich nur einen weiteren Teil Zentralasiens dar. Uiguren hatte ich schon in Kirgisistan getroffen und der historische Stadtteil konnte den Staetten in Usbekistan nicht Ansatzweise das Wasser reichen. Das chinesische in der Stadt war hingegen neu und spannend fuer mich.

Zugfahrt Kashgar - Urumchi
Als ich am Vortag meiner Bahnfahrt ein Ticket kaufte, musste ich feststellen, dass die Chinesen das Reisen fuer sich entdeckt hatten. Meine Planung geriet etwas ins wanken, anstatt ein Bett im Schlafwagen zu bekommen musste ich mich mit einem Sitzplatz abfinden.
Bevor ich den Zug bestieg machte ich mir Gedanken, as man fuer eine 24 stuendige Zugfahrt benoetigt. Ich entschied mich nur wenig mitzunehmen und bei Bedarf ins Bordrestaurant zu gehen. Um einen Zug in China nutzen zu duerfen muss man erst mal sein Gepaeck durchleuchten lassen und durch einen Metalldetektor gehen. Danach wird man in die dem Zug zugewiesene Wartehalle gelassen. Als westlicher Auslaender fuehlt man sich dort teilweise wie auf der falschen Seite im Zoo.
Als ich meinen Platz gefunden hatte musste ich feststellen, dass die Rueckenlehne der Sitze nahezu im 90 Grad Winkel zu der Sitzflaeche steht und nicht verstellbar ist. Der Zug war ausserdem so ueberfuellt, dass alle freien Flaechen zum Sitzen oder Liegen genutzt wurden und jeder kurzfristig frei werdende Sitz besetzt wurde. Ich hatte das Glueck, dass in meinem Abteil eine junge Grundschullehrerin sass, die passables Englisch sprach. So konnte ich mich mit ihr und mit ihr als Uebersetzerin auch mit den anderen Leuten rund um mein Abteil unterhalten. Ich musste viele Fragen beantworten, wurde dafuer aber auch integriert.
Ein deutsch-malayisches Paerchen fragte mich ob ich mit in den Speisewagen komme. Ich war froh ueber etwas Abwechslung. Thomas (ich hoffe der Name stimmt, ist schon mehr als eine Woche her) und Anita waren auf dem Weg von Deutschland nach Malaysia. Ihre urspruenglich geplante Reise war fast identisch mit meiner ersten Idee fuer meinen Trip. Es sollte mit dem Auto von Deutschland nach Malaysia gehen. Die Auflagen fuer China hielten sie, genau wie mich, davon ab das Unterfangen umzusetzen. Stattdessen flogen die Beiden nach Moskau und wollten von dort ueberland nach Urumchi und dann nach Bangkok fliegen.
Spaeter wurden die Beiden von den Mitreisenden in meinem Abteil dazu gedraengt sich zu uns zu setzen. Zu ihrer Freude sprach Anita etwas Mandarin. Bis ungefaehr ein Uhr in der Nacht war es laut im Zug, danach versuchten fast alle zu schlafen. Ich habe es in der Nacht auf etwa dreissig Minuten Schlaf gebracht. Nach 22 Stunden Fahrt leerte sich der Zug etwas, so dass ich zwei Sitze besetzen und doesen konnte.
Mit einer Stunde Verspaetung und einer Fahrtzeit von 25 Stunden kam der Zug in Urumchi an. Dort half mir Anita ein Zugticket fuer meine Weiterfahrt zwei Tage spaeter zu kaufen. Leider konnte ich wieder kein Ticket im Schlafwagon fuer die gesamte Strecke bekommen. Aber mit Hilfe einer Karte schaffte es Anita mir ein Schlafwagenticket fuer dreiviertel der Strecke zu besorgen.


Urumchi
Urumchi hat nichts mehr mit ihrer Geschicht als Seidenstrassenstadt gemein. Sie ist eine moderne chinesische Stadt und koennte genauso gut 1000 Kilometer weiter oestlich in China liegen. Der Mangel an historischen Plaetzen beschraenkt die Moeglichkeitendes Sightseeings sehr stark. Da ich nur einen kompletten Tag dafuer Zeit hatte stoerte es mich nicht weiter. Ich wollte das Museum und einen Park mit einer Pagode und einer guten Aussicht ueber die Stadt besichtigen. Am Museum angekommen wurde mir gesagt, dass dieses Montags geschlossen sei. Im Park wurde ein gewisser Hang der Chinesen zur Themenparkunterhaltung deutlich. Fahrgeschaefte, kuenstliche Felsen und neu erbaute Fotomotiv-Tempel.
Der erste Abend im Hostel war sehr nett. Ich unterhielt mich gut mit Magdalena und Benni aus der Schweiz. Die Beiden hatten ein Praktikum in einer Toepferei im Osten Chinas absolviert und reisten nun durch das Land um weitere Eindruecke zu sammeln. Spaeter kam noch ein weiteres schweizer Paerchen hinzu. Der zweite Abend im Hostel war einer dieser "hier laeuft etwas verkehrt"-Momente. Nachdem ich in einem Nachtmarkt etwas gegessen hatte kam ich zurueck ins Hostel. Ich wollte noch ein Bier trinken. Als ich den gut gestalteten Gemeinschaftsraum betrat sassen 18 von 20 Leuten vor ihren Computern. Ich kann nicht nachvollziehen, warum man in solch einer Situation den Abend damit verbringen kann seinen Facebook-Status zu aendern oder mit Leuten in der Heimat zu chatten. Ausserhalb des Hostels wartete eine Stadt darauf erkundet zu werden und in diesem Raum befanden sich bestimmt viele interessante Menschen. Ich unterhielt mich etwas mit einer Franzoesin und sah meine Vermutung ueber interessante Menschen bestaetigt. Sie befindet sich auf dem Rueckweg von Laos nach Frankreich. Allerdings wird dieser einige Jahre, mit verschiedenen Jobs waehrend der Reise, andauern.

Kirgisistan VI, Osh II

Meine erste war gleichzeitig meine letzte Stadt in Kirgistan, Osh. Ich hatte meine Schleife in Kirgistan hinter mir und es nicht bereut Kasachstan durch Kirgistan ersetzt zu haben. In Osh hatte ich drei Tage zu verbringen bis mein Bus in die chinesische Stadt Kashgar fuhr. Im ersten Beitrag zu Osh habe ich geschrieben, dass es in Osh nicht viel ausser den Basar zu sehen gibt. In den drei weiteren Tagen, die ich dort verbringen durfte hat sich meine Ansicht dazu nicht geaendert. Ich stellte lediglich fest, dass der Basar noch groesser war als ich gedacht hatte. Neben den ueblichen Dingen (Kleidung, Lebensmittel, Hygeneartikel und Cafes/Restaurants) gab es in diesem Basar Tischler, Schreiner, Schmiede, Schuhmacher, Sattler, Lebendgefluegel Haendler, Fahrradhaendler und noch eine Reihe anderer Staende, die mir gerade nicht einfallen.
Dieses Mal war das Hostel nicht voll belegt und der Besitzer, mit dem ich Zehn Tage zuvor nur fuer ein paar Minuten gesprochen hatte, erkannte mich auf der Strasse und sprach mich mit Namen an. Im Hostel traf ich den Hollaender Robert, der schon seit ein paar Tagen darauf wartete, dass ein Mitreisender seine Genehmigung fuer das Betreten der tajikisch-kirgisischen Grenzregion erhaelt.
Mein Tagesablauf in Osh bestand darin spaet aufzustehen, mittags etwas zu essen und vielleicht noch etwas zu kaufen oder ins Internet zu gehen. Abends ging ich mit Robert essen oder und anschliessend ein paar Bier trinken. Bonjour tristesse.
Am letzten Tag versuchte ich die etwa dreissig Dollar, die ich noch in lokaler Waehrung hatte auszugeben. Nachdem ich essen gegangen war, Souvenirs gekauft hatte und im Supermarkt war und nur etwas ueber zehn Dollar ausgegeben hatte, gab ich das Unterfangen auf und tauschte den Gegenwert von etwa Zehn Dollar in chinesische Yuan um. Gluecklicherweise fragte ich am Nachmittag bei Reisebuero, bei dem ich mein Busticket gekauft hatte nach ob alles wie geplant ablaeuft. Denn sie machten mich darauf aufmerksam, dass der Bus im Stadtzentrum und nicht wie in meinem Reisefuehrer vermerkt am Fernbusbahnhof abfaehrt.
Zwanzig Minuten bevor der Bus abfahren sollte erschien ich am Abfahrtsort. Etwa drei Stunden spaeter fuhr der Bus ab. Dies war meine erste Schlafbus Erfahrung. Der Schlafbus war Anstelle von Sitzen mit Stockbetten ausgestattet. Die drei oberen Betten am Ende des Buses hatten sogar fast die richtige Laenge fuer mich. Ich kann nichts zum Panorama der Strasse sagen, die der Bus bis zum Grenzpass nahm. Allerdings kann ich sagen, dass die Schlagloecher von hoechster Qualitaet waren. Waehrend der Fahrt schlief ich oder wurde durch die Luft geschleudert, je nach Strassenzustand. Von etwa drei bis acht Uhr kirgisischer Zeit stand der Bus vor der Grenze. Um acht Uhr wurde diese dann geoeffnet.

Dienstag, 5. Juli 2011

Asiatische Route III - China

Hier meine vorlaeufige Route fuer den chinesischen Teil meiner Reise. Ich werde im naechsten Monat viel Zeit in Nachtzuegen verbringen.


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Kirgisistan V, Von Naryn nach Jalalabad

Kirgisistan ist was die Transportmoeglichkeiten angeht sehr zentralistisch organisiert. Aus jedem Dorf kommt man einfach in die Hauptstadt Bischkek. Es kann allerdings ein Problem sein in die naechste Stadt zu kommen. Genau dieser Problematik war ich ausgesetzt als ich Naryn in Richtung Kazarman verlassen wollte. Einheimische nehmen den etwa zehnstuendigen Umweg ueber Bischkek in Kauf um guenstig von Naryn nach Kazarman zu gelangen. Dies kam fuer mich nicht in Frage.
Zum Glueck hatte das CBT Buero in Naryn die noetigen Kontakte, damit ich in ein aus Bischkek kommendes Auto zusteigen konnte. Ich musste vier Stunden warten,  aber dafuer bezahlte ich lediglich den Bischkek-Kazarman Preis und musste nicht ein Taxi fuer mich alleine mieten.
Die Strecke nach Kazarman fuehrt fast ausschliesslich ueber Schotterpisten. Fuer etwa 200 Kilometer Fahrtstrecke kann man 4,5 - 6 Stunden Fahrtzeit einplanen. Nicht nur das bergige Terrain und der schlechte Strassenbelag verhindern ein zuegiges weiterkommen, sondern auch Kuehe, Pferde und Schafe, die die Strasse zum Teil nur sehr zoegerlich verlassen.
Nach 4,5 Stunden erreichte ich Kazarman. Dort hatte ich mir einen Schlafplatz bei der Englischlehrerin des Ortes organisiert. Ich wurde nett empfangen, bekam gutes Essen und am naechsten Morgen wurde fuer mich bei der Busstation angerufen. Falls jemand von Kazarman nach Jalalabad fahren wollte, wuerde dieser in der Zeit von 7 - 9 Uhr zur Busstation kommen, andernfalls muesste ich den Wagen alleine mieten.
Kurz nach 9 Uhr holte mich der Fahrer ab. Leider hatte sich niemand gefunden, der mit nach Jalalabad fahren wollte. Was mich allerdings mehr verwunderte war, das der Fahrer anstelle eines Allradfahrzeugs mit einem gewoehnlichem Auto russischer Bauart vorfuhr. Mein Reisefuehrer hatte darauf bestanden, dass die Strecke nur mit Allradfahrzeugen moeglich ist. Mit einem mulmigen Gefuehl stieg ich in das Auto ein.
Man kann die Strasse von Kazarman nach Jalalabad mit Spuren im Tiefschnee vergleichen. Solange man sich in den Spuren bewegt ist ein zuegiges, problemloses Vorankommen moeglich. Kommt man allerdings von den Spuren ab hat man ein Problem. Bei dieser Strasse ist das Problem meist ein sehr steiler Hang, der einen auf dem schnellsten Weg ins Tal befoerdert. Der Fahrer maneuvrierte den Wagen ueber die enge Strasse und durch die kleinen Baeche, die diese regelmaessig kreuzten. Nach etwa vier Stunden Fahrt erreichte ich Jalalabad ohne Zwischenfaelle.
In Jalalabad hatte ich mir ueber das oertliche CBT ein Quartier bei einer seh freundlichen Familie organisiert. Am Abend ging ich Essen. Ich war froh ein traditionelles kirgisisches Gericht auf der Speisekarte zu finden. Dazu wollte ich mir noch etwas Gesundes goennen und bestellte zusaetzlich einen Salat. Bei der Salatauswahl hatte ich keine Lust mich wieder durch die kyrillische Speisekarte zu quaelen und so zeigte ich einfach auf einen im mittleren Preissegment. Als mir der Salat serviert wurde musste ich mich vom Gedanken etwas gesundes zu essen verabschieden. Ich hatte einen sehr Mayonaise- und Wurstlastigen Kartoffelsalat bestellt.



Kirgisistan IV, Naryn

Waehrend der Taxifahrt nach Naryn sah ich zwei Dinge, die man in Deutschland nicht sehr haeufig zu sehen bekommt. Zum einen sah ich jemanden seinen LKW mit einer Kurbel starten und das andere war ein Adler, der sich seine Beute im Sturzflug krallte.
Naryn ist keine Schoenheit, die Stadt erstreckt sich ueber mehrere Kilometer entlang des Naryn Flusses, ohne dabei irgendwann eine nennenswerte Breite zu erreichen. Die Umgebung der Stadt ist dafuer eine sehr sehenswerte Mischung aus landwirtschaftlich genutzten Taelern und Bergen.
In Naryn nutzte ich die Dienste von CBT. CBT ist die Abkuerzung fuer community based tourism. Es werden Unterkuenfte in lokalen Familien oder Jurten vermittelt, sowie eine Reihe von Touren in die Umgebung des jeweiligen CBT Bueros angeboten. Ich wollte zwei Tage in Naryn verbringen und da ich keine Ahnung hatte was ich am zweiten Tag machen sollte, fragte ich beim CBT nach Moeglichkeiten. Leider sind die Touren des CBT fast alle mit Pferde reiten verbunden. Dies schloss ich allerdings aus. Ich bin schliesslich in einer Gesellschaft aufgewachsen in der Pferde zum Sportgeraet gemacht worden sind. Mein Pferde bezogenes Wissen ist deshalb marginal, ich habe das Mickey Maus oder YPS Heft der neuesten Ausgabe der Wendy vorgezogen. Falls jemand Anwendungsgebiete zum Wissen ueber Entenhausen, Urzeitkrebse oder Solarzeppeline kennt, bitte bei mir melden.
Die Optionen beim CBT waren auf fuer mich alleine zu teuere Touren und dem Vorschlag auf eigene Faust einen der Hausberge von Naryn zu erklimmen geschrumpft. Ich entschied mich fuer die zweite Option.
Am Nachmittag des ersten Tages machte ich mich auf dem Weg in das Stadtzentrum, wenn man es denn so bezeichnen will. Mein Eindruck war gemischt. Zum einen gab es die gluecklich wirkenden Kinder, die sich sehr freuten, wenn ich auf ihr "Hello!" anwortete. Zum anderen gab es um 15 Uhr schon einige die schwankend oder gestuetzt den Nachhauseweg antraten.
Am Morgen des naechsten Tages kaufte ich mir etwas Verpflegung und machte mich auf den Weg einen der Berge am Stadtrand zu besteigen. Waehrend meines Aufstiegs bot sich mir ein grandioser Blick auf die Umgebung, gleichzeitig sah ich aber auch Gewitterwolken heranziehen. Ich setzte meinen Aufstieg fort und redete mir ein, dass die Gewitterfront an mir vorbeiziehen wuerde. Nachdem ich einen sehr steilen Abschnitt etwa hundert Meter unterhalb des Gipfels bewaeltigt hatte, sah ich ein das die Gewitterfront zu mir herueber zieht und macht kehrt. Etwa fuenf Minuten spaeter, ich hatte gerade das steilste Stueck passiert, setzten Regen und Wind ein. Soweit kein groesseres Problem dachte ich mir und zog meine Regenjacke an. Mit meinen Sneakern koennte der Abstieg etwas rutschig werden, aber wenn ich es langsam anging, sollte es nicht kritisch sein.
Kurz darauf setzte Hagel in der Groesse von Kirschen ein. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich benutzte meinen Rucksack als Helm und machte mich unter schmerzhaften Bombardement auf so schnell wie moeglich ins Tal zu kommen. Der Hagel dauerte zum Glueck nur etwas ueber fuenf Minuten an. Danach rutschte ich bei Sonnenschein nach Naryn zurueck.









Kirgisistan III, Cholpon-Ata

Von Bischkek aus fuhr ich mit dem Minibus an den Strand. Wer jetzt an seinen oder meinen Geographiekenntnissen zweifelt, tut dies nicht ganz zu unrecht. Das naechstgelegenste Meer von Bischkek aus, muesste das einige tausend Kilometer entfernte Kaspische Meer sein. Ich fuhr deshalb auch nicht ans Meer, sondern an den Issyk-Koel. Der Issyk-Koel ist der zweitgroesste Bergsee der Welt.
Mich verschlug es nicht in irgendeinen Ort, sondern nach Cholpon-Ata, dem Touristenzentrum am Issyk-Koel. Ich waehlte diesen Ort aus um mir das Strandleben der kasachischen, russischen und kirigisischen Touristen anzusehen. Deren Strandleben unterscheidet sich nicht wesentlich von unserem, es wird etwas mehr Bier getrunken und etwas weniger Ball, Frisbee oder was auch immer gespielt. Die Hoehepunkte am Strand waren sich im Stehen sonnende russische / kasachische Maenner und ein als Zebra bemalter Esel.
Neben dem Strandleben gibt es in direkter Naehe zu Cholpon-Ata eine Reihe von Petroglyphen (in Stein geritzte Zeichnungen). Die Aeltesten stammen aus er Bronzezeit, die neueste, die ich gesehen habe aus dem Jahr 1995. Obwohl die Bundesrepublik Deutschland fuer die Restauration bezahlt hat, durfte ich nicht umsonst die Petroglyphen sehen. Leider hatte sich mein Kameraakku aufgrund von Feuchtigkeit entladen, deshalb gibt es keine Petroglyphen Fotos. Ist allerdings auch nicht weiter schlimm, stellt sie euch einfach so vor, wie ein Bild, das von einem fuenfjaehrigen gemalt wurde. Beliebte Motive sind Jaeger (Strichmaennchen mit Pfeil und Bogen), irgendetwas Antilopen oder Steinbock aehnliches, Woelfe und Schneeleoparden.
Waehrend meines Aufenthalts hatte ich, wie in Kirgisistan ueblich mir ein Zimmer in einem Privathaus gemietet. Die Tochter des Hauses war genau wie ich 25 Jahre alt, hatte aber im Gegensatz zu mir einen sechs Jaehrigen Sohn. Dies waere nicht weiter erwaehnenswert, wenn jugendlicher Leichtsinn dazu gefuehrt haette. Allerdings war ein aus westlicher Sicht unvorstellbarer Teil der kirgisischen Kultur dafuer verantwortlich. In Kirgisistan ist es Tradition, die teilweise noch immer durchgefuehrt wird, dass junge Maenner ihre zukuenftige Braut entfuehren. Die Oben erwaehnte Tochter des Hauses wurde im Alter von 17 Jahren in ein Auto gezerrt und zum Haus ihrer zukuenftigen Schwiegermutter gebracht. Weder ihre Muter noch sie konnten etwas an der Situation aendern, da es gesellschaftlich als Teil der Kultur aktzeptiert wird. Sie ist mittlerweile von ihrem Ehemann geschieden, hat allerdings keine abgeschlossene Schulbildung. Trotzdem sieht sie es nicht nur negativ, immerhin ist aus dieser Zwangsbeziehung ihr Sohn hervorgegangen.






Kirgisistan II, Bischkek

In Bischkek konnte ich mal wieder Couchsurfing nutzen. Meine Gastgeberin Aida raeumte ihr WG-Zimmer fuer mich und zog fuer meinen drei taegigen Aufenthalt zu ihrer Tante.
Waehrend der Taxi fahrt nach Bischek.rief Aida an um mich zu fragen, ob ich Lust haette den Geburtstag eines anderen deutschen Reisenden zu feiern. Ich sagte zu. Die letzten Kilometer nach Bischkek dauerten laenger als ich gedacht hatte, so dass ich von Aida an ihre schweizer Mitbewohnerin Anna verwiesen wurde. Nachdem ich die Wohnung erreicht hatte, dauerte es nicht lange bis Anna und ich uns der Geburtstagsgesellschaft anschlossen. Der Pub in dem wir feierten war eine gewoehnungsbeduerftige Mischung aus amerikanischem Steakhaus und rustikalem Design, mit kirgisischen Bedienungen in deutschen Trachten. Das Bier, die Live Musik und die von Tisch zu Tisch eilenden Pantomimen waren sehr gut. Ausserdem war es schoen mal wieder ein paar Bier und Wodka in gemuetlicher Runde zu trinken. Ueber das Clubbing in Bischkek kann ich nichts sagen, als das "Geburtstagskind" Florian und ein Franzose sich aufmachten durch die Clubs von Bischkek zu ziehen forderte die elfstuendige Taxifahrt ihren Tribut.
Am naechsten Tag machte ich mich zum Sightseeing auf. Fuer eine Hauptstadt hat Bischkek erstaunlich wenig Sehenswuerdigkeiten zu bieten. Nachdem halben Tag, den ich benoetigte um das wichtigste zu sehen, hatte ich immer noch keine klare Meinung zu Bischkek. Fuer mich ist Bischkek so etwas wie ein Mittelklasse Auto in der Basisausstattung. Sie ist nicht die schoenste Stadt oder diejenige mit dem besten Nachtleben. Allerdings gibt es einige schoene Plaetze und auch die anderen Attribute werden auf einem soliden Niveau erfuellt.
An meinen letzten Tag in Bischkek nutzte ich einen der Copyshops um meinen Reisefuehrer fuer China auszudrucken. Ausserdem musste mein Bart abrasiert werden.