Donnerstag, 21. Juli 2011

China II, Gansu Provinz

Lanzhou
Bevor ich etwas zu Lanzhou schreibe werde ich kurz auf die Zugfahrt von Urumchi nach Lanzhou eingehen. Die Zugfahrt ging ueber 1200 Kilometer aus dem Westen Chinas nach Zentralchina und damit entgueltig aus Zentralasien raus. Fuer die ersten Achtzehn Stunden hatte ich ein Bett. Es war eine sehr entspannte Art zu reisen. Mithilfe meines Chinesischbuchs schaffte ich es in zwei Saetzen verstaendlich zu machen, dass ich ein Anschlussticket im Zug kaufen wollte. Zuerst interpretierte ich die Antwort als ein das ist nicht moeglich. Doch kurz bevor ich den Zielort meiner meines Tickets erreicht hatte wurde ich in einen Sitzplatzwagon geleitet und durfte mir dort ein Ticket fuer die naechsten sechs Stunden kaufen. Ich fand einen Sitzplatz und nachdem ich nicht in der Lage war die ersten drei Fragen auf Chinesisch zu beantworten wurde ich von meinen Mitreisenden in Ruhe gelassen. Drei Stunden spaeter fasste der Typ, der noch kein Wort mit mir geredet hatte auf einmal mein Bein an und gestikulierte, dass mein Bein so gross und seines klein war. Nach 21 Stunden im Zug war meine Geduld nicht mehr sehr gross, ich beliess es trotzdem bei einem boesen Blick. Was ihn nicht davon abhielt meinen Arm anzufassen. Spaetestens nach diesen Erlebnis kam ich zu der Erkenntnis, dass sich viele Chinesen wie kleine Kinder verhalten. Vielleicht beneidenswert wegen ihrer ungebrochenen kindlichen Neugier allerdings auch sehr anstrengend wenn es um soziale Konventionen oder das befolgen von Regeln gilt.
Ich kam am fruehen Nachmittag in Lanzhou an und kaufte mir zuerst ein Ticket nach Xi'an fuer den Folgetag. Danach versuchte ich ein Hotel zu finden. Dies gelang mir im 17. oder 18. Anlauf auch. Das Problem war: die guenstigen Hotels duerfen keine Auslaender beherbergen, die teuren Hotels waren deutlich ausserhalb meines Budgets und die moderat bepreisten waren entweder voll oder hatten die Auslaenderproblematik. Nach dieser aeusserst frustrierenden Erfahrung hatte ich mit Lanzhou abgeschlossen. Fuer den folgenden Morgen hatte ich mein Zugticket nach Xi'an. Nachdem ich zu Abend gegessen hatte, verbrachte ich den Rest des Tages damit mir Kung Fu Filme im chinesischen Fernsehen anzusehen und Prostituierte am Telefon abzuwimmeln.

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