Dienstag, 14. Juni 2011

Iran V, Shiraz und Yazd

Shiraz
Shiraz ist im Iran bekannt fuer die Faulheit seiner Einwohner, international ist es hingegen bekannt aufgrund der vielen historischen Staetten in der Stadt und in direkter Naehe zu dieser (u.a. Persepolis). Mein Besuch in Shiraz ging ueber zwei Naechte aber kaum mehr als eineinhalb Tage (lange Busfahrten).
In meiner kurzen Zeit habe ich einige historische Staetten aber auch das neue Shiraz gesehen. Das Nachtleben in Shiraz besteht darin, mit dem Auto ueber eine bekannte Strasse zu fahren und zu versuchen die Frauen in einem Masse zu beeindrucken, dass sie zusteigen wollen. Shiraz ist, wie schon beschrieben, reich an historischen Staetten und ich besuchte Moscheen, Gaerten, Palaeste, Schreine, etc. Allerdings wagte ich es Shiraz zu besuchen und nicht nach Persepolis zu fahren. Waehrend die Reaktion einer iranischen Freundin darauf sehr negativ war, sehe ich es viel mehr als Grund in denkommenden Jahren wieder in den Iran zu reisen.







Yazd
Nach einer weiteren langen Busfahrt aus meinen bis Dato suedlichsten Ort der Reise, Shiraz, kam ich in Yazd an. Der Ort hat nicht nur einen, wie ich finde ziemlich genialen Namen, er liegt auch in einer fuer Mitteleuropaer unwirklichen Landschaft. Yazd liegt inmitten einer Wueste. Auf meine Frage, wann es zuletzt geregnet hatte, bekam ich vor zwei Monaten als Antwort. Ausserdem wuerde es erst wieder in drei oder vier Monaten regnen. Die Jahreszeiten unterscheiden sich somit von denen in Deutschland. Anstatt Fruehling, Sommer, Herbst und Winter gibt es Winter, die Sandsturmzeit und Sommer. Ich war froh, dass ich in der Sandsturmzeit (35+ Grad Celsius) und nicht im Sommer (40+ Grad Celsius) dort war.
Navid und seine Frau waren exzellente Gastgeber fuer mich und ein vor kurzen pensionieres Paar aus Neuseeland. Dieses wusste mit einem reichhaltigen Repertoire aus knapp 50 Jahren Reisen zu unterhalten.
Am Abend fuhren wir (alle oben erwaehnten Personen) in die Stadt zum essen. Anschliessend maneuvrierte Navid sein Auto durch die engen Altstadtgassen um uns ein schoen restauriertes altes Haus zu zeigen. Die Besonderheit vieler alter Haeuser in Yazd ist die Existenz eines Windturms. Windtuerme nutzen die Thermik und die fuer Yazd typischen Winde um in einen Raum fuer eine angenehme Brise und eine gute Temperatur zu sorgen. Sie brauchten dafuer anders als unsere Klimaanlagen keine externe Energiezufuhr.
Fuer den naechsten Tag hatte sich Nooshin, eine Freundin von Masoud (meinen Gastgeber in Teheran), bereit errklaert mir die Stadt zu zeigen. Da ich nur begrenztes Interesse hatte bei 38 Grad Celsius durch die Stadt zu gehen, habe ich die Sehenswuerdigkeiten von Yazd nur aus sicherer Entfernung gesehen. Der Turm der Stille, ein alter Turm auf den traditionell Leichen aufgebahrt wurden, war die einzige Sehenswuerdigkeit von Yazd, die ich an diesem Tag sah. Danach fuhren wir in die nahe Stadt Taft. Unterwegs stoppten wir in einem kleinen Ort, in dem ich einen zorastischen (traditionelle persische Religion) Tempel besuchte. Die Stadt Taft ist fuer ihre Gaerten bekannt. Wir verbrachten einige Zeit im Garten des Vaters von Mohammad, einem Freund von Nooshin. Der Garten war ein reiner Obstgarten, in wenigen Minuten konnte ich dort meine Vitaminvorraete fuer die naechsten 20 Jahre fuellen. Nach kurzer Beratung unter den Einheimischen fand der Vorschlag den Nachmittag in einen nahegelegenen Dorf zu verbringen meinen Gefallen. Wenig spaeter ging es durch eine spektakulaere Landschaft in Richtung des Dorfes, dessen Namen ich leider vergessen habe. Im Wochenenddomizil von Mohammads Eltern verbrachten wir den Nachmittag. Am Abend kehrten wir nach Yazd zurueck. Ich hatte wie schon in Shiraz nicht die herausragenden Sehenswuerdigkeiten gesehen, dafuer eine gute Zeit mit netten Leuten verbracht. In der Nacht nahm ich einen Bus nach Teheran.



2 Kommentare:

  1. Moin,

    warum hat deine iranische Freundin negativ auf deine Idee nach Shiraz zu fahren reagiert?
    Politische oder persönliche Gründe? :-)

    AntwortenLöschen
  2. Sie regagierte nicht negativ auf die Idee nach Shiraz zu fahren. Sondern darauf, dass ich in Shiraz war aber nicht das nahe Persepolis besucht habe. Das war eine kulturelle Todsuende.

    AntwortenLöschen