Dienstag, 14. Juni 2011

Iran VI, Teheran II

Mein Bus verliess Yazd um 21 Uhr. Ich rechnete damit zwischen 6 und 7 Uhr in Teheran anzukommen. Da meine Internetzeit im Iran nicht besonders hoch war, hatte ich zu der Zeit in der ich den Bus bestieg noch kein Quartier in Teheran. Nach ein paar SMS an Freunde und Bekannte in Teheran, hatte ich dieses Problem geloest. Mein Bus kam allerdings nicht zwischen 6 und 7 Uhr in Teheran an, sondern um 4.15 Uhr. Da es warm genug war und ich meinen Gastgeber nicht erreichen konnte, setzte ich mich auf den Rasen am Azadi Platz und fing mit der Planung fuer meine naechsten Ziele Turkmenistan und Usbekistan an.
Gegen neun Uhr erreichte ich meinen Gastgeber Naeem. Einige Minuten spaeter erreichte ich sein Appartment und traf dort auf seinen Zwillingsbruder Fahim. Nach ein paar Stunden Schlaf und einem guten Mittagessen entschloss ich mich ein Ticket fuer den Nachtzug am Folgetag zu kaufen. Bevor ich mich aufmachte das Ticket zu kaufen, kam ein Anruf am Apparat der Familie an. Ein Klient von Naeem und Fahims Vater (Anwalt) war am anderen Ende. Wie sich herrausstellte lebte dieser fuer 50 Jahre in Deutschland und war fuer die letzten 18 Monate zumindest voruebergehend in den Iran zurueckgekehrt. Da ich am Telefon hoeren konnte wie gluecklich er darueber war Deutsch zu sprechen nahm ich die Einladung zum Abendessen an Fahim und mich an.
Nachdem ich mir das Ticket besorgt hatte, holten wir den Klienten von Fahims Vater zum Essen ab. Doktor Pahlavan studierte Medizin in Heidelberg und hatte ueber Jahrzehnte eine Praxis in Emsbueren. Wir unterhielten uns gut und da seine Tochter in Muenster wohnt konnte ich sogar etwas Lokalpatriotismus mit einfliessen lassen.
Am naechsten Morgen wollte ich mein Visum fuer Turkmenistan an der Botschaft abholen. Der prinzipiell kurzweilige Prozess zog sich ueber etwa fuenf Stunden hin, letztendlich war es dann aber geschafft und ich hatte ein weiteres Visum im Pass.
Am Abend benutzte ich das erstemal im Iran einen Zug. An den Zuegen ist nichts auszusetzen, es handelt sich um alte Waggons der Deutschen Bahn. Allerdings ist der Prozess zum Bahnsteig zu gelangen komplizierter als in anderen Laendern. Zuerst muss man sich das Bahnticket als Tourist bei der Polizei (im Bahnhof) quittieren lassen und dann durch eine dem Flugzeug Boarding aehnliche Schleusse gehen (viele andere Leute wollen exakt das selbige tun).

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